LEHRLINGE PFEIFEN AUFS (SCHWEINS-)SCHNITZEL

Glattauer gibt Noten. Heute: Lehrlinge pfeifen aufs (Schweins-)Schnitzel. "Dosko vs. Babler". Und: In welche Schulen geben Politiker ihre Kinder?

Ausgelöst durch die Diskussion, ob es künftig eine komplett fleischlose Koch-Lehre geben soll (vegetarisch/vegan), mailt mir der Lehrer einer Berufsschule:

Man sei schon seit Jahren mit einem ähnlichen Problem konfrontiert. Immer öfter finde man keine Ausbildungsplätze, weil sich angehende Jung-Köche weigerten, "mit Schweinefleisch, bestimmten Innereien, Milchprodukten oder auch Alkohol zu hantieren".

Dabei handle es sich oft um Moslems, "aber nicht nur", meist talentiert und ambitioniert, die aber Teile der traditionellen österreichischen Küche ablehnen.

"Die Betriebe werden aber gezwungen, allen ohne Unterschied das gleiche Kochen beizubringen. (…) Wenn immer mehr Menschen den Verzehr von Fleisch ablehnen, ist es verständlich, dass sie auch nicht lernen wollen, wie man es zubereitet." Er sei für Spezialisierung, befürworte Flexibilität in der Praxis und frage sich, "warum in der Schule immer alle über einen Kamm geschoren werden". Tja.

Vater Dr. F. fragt mich, ob ich es richtig finde, dass in der 7a seines Sohnes (Wiener City-AHS) die SPÖ-Mitgliederbefragung thematisiert wurde. Gegenfrage: Warum nicht? Politische Bildung ist eins von zehn Unterrichtsprinzipien…

Unter anderem, so erfahre ich, sei den Schülern erklärt worden, dass seit dem Antreten Bablers ein "Ruck durch das Wahlvolk" gehe. Hm. Ist das so? Geht der Ruck denn wirklich durch das Wahlvolk? Oder nicht primär durch eine (zugegeben wichtige) Blase, nämlich die der Intellektuellen und Fundi-Sozis?

Dazu eine Milchmädchenrechnung: Tritt 2024 Babler für die SPÖ an, legt er bei siehe oben wohl zu, marginalisiert damit Parteien links der Mitte und vertreibt Skeptiker nach rechts. Tritt Doskozil an, legt er Mitterechts wohl zu und – Unterschied! – vertreibt Skeptiker zu Grünen, Kommunisten und Bobos. Welchen Ruck werden die Genossen mit Blick auf spätere Koalitionsmöglichkeiten also machen? Ich denke, es ist klar.

Nun haben die Waldorf- (= Steiner-)Schulen beim Verfassungsgerichtshof Klage wegen Ungleichbehandlung eingereicht. Zu Recht. Denn solange Steiner, Montessori und andere nicht-kirchliche Privatschulen zehnmal weniger staatliche Förderungen bekommen als z.B. katholische, können sie ihren Betrieb nur stemmen, indem sie immer teurer werden – und damit ungewollt noch mehr zu "Schulen für Reiche".

Dessen ungeachtet bin ich aber natürlich für eine ordentlich geförderte öffentliche Schule und greife hiermit die Idee eines Bildungsmanagers der PH OÖ auf. In der "Presse" wünschte er sich, dass Politiker(innen) die eigenen Kinder statt in Privatschulen "selbstverpflichtend" nur noch in öffentliche Schule geben.

Tatsächlich würde ich zu gern einmal lesen, wer von "da oben" sein Kind wohin in die Schule gibt. Sagert mehr als 1.000 Worte…

2023-05-30T03:41:15Z dg43tfdfdgfd